Gemäldegalerie – Parzinger jetzt: Umzug erst nach Baubeginn eines Erweiterungsbaus

Der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz Hermann Parzinger machte einen weiteren kleinen Rückzieher. Im Gespräch mit dem EPD am 7.11. sagte er jetzt, dass ein Umzug der Alten Meister nicht vor Baubeginn eines Erweiterungsbaus an der Museumsinsel erfolgen werde. Das ist überraschend konkret und nachprüfbar.

Vorher hieß es lange diffus nur: Auszug »erst, wenn ganz klar ist, was werden wird« oder »erst, wenn ein belastbarer Stufenplan vorliegt«. Noch am 15.10.2012 in der Anhörung des Kulturausschusses des Berliner Abgeordnetenhauses sagte er, wenn der Baubeginn klar sei, könne man vielleicht schon 2 oder 3 Jahre vorher mit der Umrüstung der Gemäldegalerie beginnen [→Bericht hier].

Es besteht also Hoffnung, dass bei anhaltendem Druck irgendwann noch die einzig akzeptable Aussage von ihm kommen wird: »Die Gemäldegalerie wird erst ausziehen, wenn der Erweiterungsbau bezugsfertig ist.«

»Nicht vor Baubeginn eines Erweiterungsbaus« bedeutet ja, dass vor einem Auszug der Gemäldegalerie Finanzierung durch den Haushaltsausschuss des Bundestages, Architekturwettbewerb und Ausschreibung des Neubaus schon gelaufen sein müssen. Zum Zeitrahmen wiederholte er, dass der Baubeginn frühestens 2016 und die Fertigstellung frühestens 2020 erfolgen könne. Beides wäre sensationell schnell, wenn man die →Erfahrungen der Vergangenheit betrachtet.

Es werden also wohl noch etliche Jahre ins Land gehen, bevor die Gemäldegalerie auszieht, wenn überhaupt. Das heisst aber auch: etliche Jahre, bis es eine Galerie des 20. Jahrhunderts am Kulturforum und damit die Lösung für die Sammlung Pietzsch geben wird. Was wird Heiner Pietzsch dazu sagen?

Im Wortlaut:

Parzinger bekräftigte, dass ein Umzug der „Alten Meister“ nicht vor einem Baubeginn des Erweiterungsbaus erfolgen werde, der frühestens 2016 erfolgen könnte. Ob dann „möglicherweise für eine kurze und klar begrenzte Übergangszeit“ zunächst ein verkleinerter Bestand auf der Museumsinsel gezeigt werden könne, werde die Machbarkeitsstudie erweisen.

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