»Ein Preuße im Shitstorm« – Herr Parzinger ist beleidigt

»Preußen im Shitstorm« in CICERO, September 2012 (online am 29.9.12 als »Ein Preuße im Shitstorm«)

Es geht im Artikel im Wesentlichen um die Reaktion des Präsidenten der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Hermann Parzinger, auf die Kritik an seinen Plänen, die Gemäldegalerie ins Bode-Museum auf der Museumsinsel zu pressen, bis irgendwann ein Erweiterungsbau fertiggestellt ist.

Herr Parzinger scheint keine Interviews mehr zu geben, er wird hier meist indirekt zitiert. Der Autor, der stellvertretende Chefredakteur des Cicero Alexander Marguier, stimmt seinem Gesprächspartner zu, dass seine Gegner ihn äußert ungerecht behandeln. Herr Marguier formuliert: »totale Enthemmung feinsinniger Feuilletonisten«; »Kartell von Kunstkritikern«, die jetzt »die Sau rauslassen«; »Boulevard meets Museum«.

An neuen Fakten gibt es nur Herrn Parzingers Behauptung, dass Einschränkungen für die Alten Meister jetzt maximal sieben Jahre dauern werden.

Interessant ist seine offensichtlich steigende Wut über die FAZ. Eduard Beaucamp z.B. hatte wegen seines Artikels in der Welt (→ hier) und seines Interviews in der NZZ (→ hier) geschrieben, seine Argumente seien von »Einfalt und Grobheit« gezeichnet (→hier). Das war ja angesicht seiner Winkeladvokaten-Argumentation (→ hier) wohl kaum eine unangemessene Beurteilung. Und dann kommen schöne Sätze:

»Sprachlich war das zum Teil unter der Gürtellinie«, sagt Parzinger, aber was ihn wirklich entsetzt habe: »Dass die FAZ einer Gegenmeinung überhaupt keinen Platz einräumt.« Er selbst sei von der Sekretärin abgewimmelt worden beim Versuch, den zuständigen Feuilleton-Herausgeber ans Telefon zu bekommen.

Da hat sich der FAZ-Herausgeber Frank Schirrmacher wohl einer Majestätsbeleidung schuldig gemacht.

(In das Geschimpfe über die FAZ stimmte übrigens auch Heiner Pietzsch als Zuhörer beim Gespräch von Andreas Kilb von der FAZ und Bernd Lindemann bei Lea Rosh am 8.10. ein.)

Am Ende des Artikel gibt es noch eine Drohung:

Und daran, dass Hermann Parzinger ein ziemlich versierter Kämpfer ist, besteht wenig Zweifel: Der Archäologe ist ganz nebenbei nämlich auch noch erfolgreicher Judoka: schwarzer Gürtel, 2. Dan, mehrfacher Berliner Meister in der Altersklasse über 30. Da ist schon ein bisschen Geschick nötig, um so jemanden auf die Matte zu legen.

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