Hier geht es nicht um Äußerungen von Journalisten, sondern nur um Äußerungen von offizieller Seite: der Leitung der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK), ihres engen Umfelds und der Politik.
Eine Übersicht:
→ Die Planungskünste des Präsidenten der SPK, Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Parzinger
→ »Es wird jetzt nur der Masterplan von 1999 umgesetzt«
→ »Die Moderne wird verantwortungslos gegen die Alten Meister ausgespielt«
→ Prof. Dr. Parzinger, Honorarprof. Monika Grütters und der Pergamonaltar
→ Staranwalt Raue, Staatssekretär Schmitz und: »Botticelli im Depot«
→ Weitere kompetente Abgeordnete aus Frau Grütters Kulturausschuss
→ Etwas Lustiges zum Schluss: Die Rechenkünste des Honorarprof. Dr. Peter Raue
Die Planungskünste des Präsidenten der SPK, Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Parzinger
Im Gespräch mit der Berliner Zeitung/Frankfurter Rundschau (14.7.2012) sagte er zu der Dauer der »komprimierten« Präsentation bis zum Neubau [1]:
»Mit mindestens fünf, sechs Jahren wird man schon rechnen müssen. (…) Wenn es allerdings mehr als zehn Jahre dauern wird, dann halte ich das nicht für durchführbar.«
»Vor 2014 werden die Umrüstungsarbeiten in der Gemäldegalerie am Kulturforum nicht beginnen (…) vielleicht 2018 Baubeginn, dann vier, fünf Jahre Bauzeit bis 2022, 2023.«
Herr Parzinger sagt, die Bilder sind für 5,6 Jahre nur noch in einer Auswahl zu sehen und rechnet 30 Sekunden später 8,9 Jahre vor! Schön ist ist auch der Schluss, den man aus seinen Sätzen ziehen muss: wenn er sich nur um 2 Jahre verschätzt, dürfte das ganze Vorhaben seiner eigenen Meinung nach nicht durchgeführt werden! Im Cicero von September dann »beteuert der Stiftungschef, maximal sieben Jahre lang müsse wegen des Umzugs mit Einschränkungen gerechnet werden.« Das ist wahrlich verantwortungsbewusster Umgang mit einem der größten kulturellen Schätze Deutschlands.
Im NZZ-Interview (29.6.2012) hielt er die Befürchtung, das Geld für den Erweiterungsbau werde nie kommen [2],
»nur dann für begründet, wenn im Zuge der Euro- und Finanzkrise die gesamten öffentlichen Haushalte in eine ernste Schieflage geraten würden.«
Das ist natürlich völlig ausgeschlossen! Aber selbst wenn es nicht dazu kommt: dürfen denn die Bürger das Schicksal der Alten Meister von der Urteilsfähigkeit eines Herrn Parzinger abhängig machen?
Was hat Eduard Beaucamp mit seiner jahrzehntelangen Erfahrung schon am 13.7.2012 in der F.A.Z. gesagt: »Die Einfalt und Grobheit seiner Argumente entsetzten.« [3]. Das scheint nicht nur auf Herrn Parzinger zuzutreffen. Zur Entschuldigung kann man nur anführen, dass die Stiftung ja vielleicht überhaupt keine zugkräftigen Argumente hat. [s.a. unten]
»Es wird jetzt nur der Masterplan von 1999 umgesetzt«
Auch: »Das ist doch seit langem Politik der Stiftung.«
Es gibt den Masterplan nicht! Man muss immer fragen: ist die Rede vom 1999 beschlossenen Masterplan Museumsinsel, vom Masterplan II oder vom Masterplan III?
Der Umzug der Alten Meister ist nicht Bestandteil des 1999 vom Stiftungsrat der SPK beschlossenen Masterplans. Er ist nur eine Vision, die vom damaligen Generaldirektor der Museen Peter-Klaus Schuster entwickelt worden ist und die umgangssprachlich »Masterplan II« getauft wurde, um sie vom beschlossenen Masterplan Museumsinsel zu unterscheiden. Sie wurde von einigen in der Stiftungsleitung geteilt, von anderen bekämpft und ist niemals vom zuständigen Gremium der Stiftung, dem Stiftungsrat, beschlossen worden.
Eine ausführliche Darstellung des 1999 beschlossenen »Masterplans Museumsinsel« findet sich auf der Seite des Bundesamtes für Bauwesen und Raumforschung (BBR), der ehemaligen Bundesbaudirektion [1]. Diese Fachleute haben den beschlossenen Masterplan in die bauliche Realität umzusetzen. Dort gibt es im langen Text – natürlich – keine Silbe zum Erweiterungsbau für die Gemäldegalerie auf dem ehemaligen Kasernengelände gegenüber dem Bode-Museum, jetzt schöner »Museumshöfe« genannt.
Später entstand die Idee, die außereuropäischen Sammlungen in das Humboldt-Forum, also das Schloss, zu bringen – der Masterplan III war geboren. Er wird jetzt realisiert, so dass manchmal der Zoo der Masterpläne neu nummeriert wird. Der Traum von Herrn Schuster wird deshalb von manchen Masterplan III genannt.
Mehr dazu und zum erfolgreichen Widerstand gegen die Umsetzung der Vision des Generaldirektors Schuster in der →Chronik.
Die haushaltspolitische Sprecherin der Grünen, Priska Hinz, hatte Staatsminister Neumann am 8.8. u.a. offiziell die Frage gestellt, welche konkreten Pläne es für den Erweiterungsbau gebe. Seine Antwort am 23.8.2012:
»2004 gab es einen städtebaulichen Ideenwettbewerb für die Bebauung der Museumshöfe an der Museumsinsel, in dem (…) der Neubau einer Gemäldegalerie vorgesehen war. Darüber hinaus gibt es derzeit keine weiteren Planungen.«
Und wie wird die Tatsache dargestellt, dass es jetzt im Gegensatz zum beschlossenen Masterplan nur um eine Vision geht, ohne Beschluss, ohne Zeitplanung, ohne Finanzplanung?
- »Die Pläne der SPK für eine solche Rochade sind wohl durchdacht und seit Jahren sowohl in der Öffentlichkeit als auch bei den Gremien der SPK bekannt.« (nicht: ›beschlossen‹; Presseerklärung der Stiftung vom 4.7.2012 [2])
- »Wir haben den Masterplan von 1999 immer verfolgt.« (Herr Eissenhauer, Generaldirektor der Museen [3])
- Es »gellen laute Zweifel durch den Blätterwald, ob denn nach dem ersten auch der zweite Schritt zur Vollendung des dazugehörigen Masterplanes der Stiftung erfolge.« (Frau Grütters, Vorsitzende des Kulturausschusses des Bundestages [4])
- »Es gibt keinerlei Hinweise darauf, dass der Masterplan Museumsinsel so kurz vor seiner Vollendung von den Haushältern im Bundestag infrage gestellt wird.« (Herr Schmitz, Berliner Kulturstaatssekretär und stellvertretender Vorsitzender des Stiftungsrates [5])
Prof. Jeffrey Hamburger, der Initiator der großen Petition, hat die »wohldurchdachten« Pläne knapp und treffend im Wall Street Journal charakterisiert [6]:
Sie waren nur: »an idée fixe among certain past and present members of the foundation. But to speak of a plan is, I think, almost farcical.«
»Die Moderne wird verantwortungslos gegen die Alten Meister ausgespielt«
Herr Parzinger wiederholt ständig:
- »Es ist falsch, die Alten Meister gegen die Moderne ausspielen zu wollen.« [1]
- »Aber ich hätte nicht gedacht, dass die Kritiker in dieser Weise die Alten Meister gegen die Moderne ausspielen – das ist grotesk! (…) Dieses Ausspielen der Moderne gegen die Alten Meister ist unwürdig.« [2]
- zu Botticelli ins Depot (s.u.): »Das haben wir so nie gesagt. Dieses Ausspielen der Moderne gegen die Alten Meister ist nicht richtig.« [3]
Und wie haben die Kritiker die Moderne gegen die Alten Meister ausgespielt?
Über 13.000 Menschen haben in der Harvard-Petition von Prof. Hamburger vom 1.7.2012 das Folgende unterzeichnet [4]:
»Es ist uns klar, dass die Nationalgalerie Mies van der Rohes nur unzureichende Räumlichkeiten für Berlins stets wachsende Sammlungen moderner Kunst bietet, und wir würden die Schaffung eines adäquaten permanenten Präsentationsortes für diese Sammlungen sehr begrüßen. (…) Wir fordern daher nicht etwa, dass Sie Ihre Pläne für die Sammlung Pietzsch verwerfen, sondern vielmehr, dass Sie diese mit einer angemessenen Strategie ergänzen, die den außergewöhnlichen Sammlungen Berlins in ihrer Gesamtheit gerecht werden.«
Über 8.000 Menschen haben im Offenen Brief des Verbandes Deutscher Kunsthistoriker vom 3.7.2012 unterzeichnet [5]:
»Es besteht kein Zweifel, daß die Heilung der im 20. Jahrhundert schwer versehrten Berliner Museumslandschaft eine große Aufgabe ist. (…) Für die Neue Nationalgalerie, ihren erfreulichen Zuwachs und ihren Sanierungsbedarf muß eine vernünftige Lösung gefunden werden, die nicht jahrelang, womöglich jahrzehntelang zu Lasten der Alten Meister geht. Ein Umzug und eine Zusammenlegung von Gemäldegalerie und Skulpturensammlung wäre erst dann akzeptabel, wenn der dafür geplante Neubau der Gemäldegalerie am Kupfergraben steht.«
»Nicht die Moderne gegen die Alten Meister ausspielen!« ist ja wohl die Ermahnung des Täters an das Opfer, friedlich zu bleiben: Die Alte Kunst soll ohne bereitstehenden Ersatz einen kompletten großen Standort verlieren und die Moderne gewinnt dadurch noch einen weiteren Standort hinzu, den vierten seit 1996 nach Hamburger Bahnhof, Sammlung Berggruen und Sammlung Scharf-Gerstenberg. Zusätzlich wurde der Hamburger Bahnhof noch um den Kleihues-Flügel und die Rieckhallen ergänzt und im Moment ist die Erweiterung für die Sammlung Berggruen im Bau. Wessen Argumentation ist da »nicht richtig«, »unwürdig« und »grotesk«?
Prof. Dr. Parzinger, Honorarprof. Monika Grütters und der Pergamonaltar
Herr Parzinger am 21.6.2012 in der Welt zur »vorübergehenden Reduzierung und Verdichtung« [1]:
»Aber es müssen schließlich auch die Besucher des Pergamonmuseums während dessen Sanierung für einige Jahre leider auf den Pergamon-Altar oder das Ishtar-Tor verzichten. Das ist die Geduld, die jede Weiterentwicklung einer Museumslandschaft fordert.«
Monika Grütters (Vorsitzende des Kulturausschusses des Bundestages und stellv. Vorsitzende der CDU im Land Berlin) schrieb in Cicero Online (9.7.2012) [2]:
»Und natürlich kann nicht alles gleichzeitig geschehen. Aber hätten wir die Sanierung des Pergamonmuseums etwa gar nicht erst beginnen sollen, weil deshalb für einige Zeit der berühmte Altar nicht besichtigt werden kann?«
Wie kann man ernsthaft die durchgeplante, zeitlich begrenzte und durchfinanzierte Sanierung des Pergamonmuseums vergleichen mit dem riskanten Spiel, das die Stiftung spielt mit der Spekulation auf einen bisher nur als Idee vorhandenen Erweiterungsbau? Die Kritik richtet sich doch nicht gegen Einschränkungen während einer Sanierungsmaßnahme, sondern gegen die komplette Aufgabe des Gebäudes einer Galerie von Weltrang, ohne dass ein Neubau als Ersatz zu sehen ist.
Eine Hoffnung besteht allerdings: Wenn Herr Parzinger und Frau Grütters zu solchen Winkeladvokaten-Argumenten greifen, ist klar, dass sie keine zugkräftigen Argumente haben können.
Staranwalt Raue, Staatssekretär Schmitz und: »Botticelli im Depot«
Energisch beteuern die Verantwortlichen der Stiftung, dass die Meisterwerke natürlich nicht im Depot verschwinden werden, z.B. Prof. Parzinger in der Berliner Zeitung [1]:
»Es wird behauptet, nur um die Sammlung Pietzsch unterbringen zu können, kommen jetzt die Caravaggios, Vermeers und so weiter für viele Jahre ins Depot. Dieses Ausspielen der Moderne gegen die Alten Meister ist nicht richtig.«
und Prof. Eissenhauer im Tagesspiegel [2]:
»Natürlich werden wir nicht die Spitzenwerke von Rembrandt, van Eyck, Botticelli etc. ins Depot verbannen.«
oder noch verzerrender in FR/Berliner Zeitung [3]:
»Man unterstellt uns gar, die Gemäldegalerie würde demnächst geschlossen und die Bilder kämen ins Depot.«
Nur: welche Gegner der Stiftungspläne behaupten denn so etwas? Sie bekämpfen gerade, dass weniger als die Hälfte der Bilder gezeigt werden können. Dass bei diesen vielleicht 500 Bildern die Meisterwerke sein werden, ist ja für Kunstfreunde selbstverständlich. Hier wird der alte rhetorische Trick angewandt, einen Popanz aufzubauen, damit man überhaupt etwas hat, das man energisch und entschieden korrigieren kann.
Exemplarisch hat das der Berliner Staranwalt Peter Raue vorgeführt. Er ist Gründer und war lange Jahre Vorsitzender des finanzkräftigen Vereins der Freunde der Nationalgalerie. Andreas Kilb hatte in der F.A.Z. am Tag des Bundestagsbeschlusses über das geplante Eindampfen, dann über den Zeitrahmen des Neubaus berichtet und anschließend die Bedeutung der ganzen Sammlung mit den Worten betont [4]: »Es geht hier (…) um eines der weltbesten Ensembles von Renaissance-, Barock- und Rokokomalerei, um die größte Sammlung von Rembrandt-Originalen außerhalb der Niederlande, um Bilder von Botticelli, Bellini, van Eyck, Dürer, Rubens, Tizian, Velazquez und anderen.«
Was macht der texterfahrene Anwalt Peter Raue daraus? [5]: Die Zeitung sei gegen die Pläne, »weil die FAZ fälschlicherweise behauptet, ›Botticelli, Bellini, van Eyck, Dürer, Rubens, Tizian, Velasquez‹ verschwinden mit diesem Umzug. Nicht der geplante Umzug, diese Behauptung ist ›Irrsinn‹!« – ›Irrsinn‹, nun ja.
»Botticelli im Depot« wird aber gerade von einem engagierten Unterstützer der Stiftungspläne explizit verbreitet, dem Berliner SPD-Kulturstaatssekretär André Schmitz, der gleichzeitig stellvertretender Vorsitzender des Stiftungsrates der SPK ist. Er schrieb in der ZEIT [6]:
»Und ich bin sicher, dass die Abwesenheit von Botticelli und Rubens, Tizian und Dürer so viel Druck aufbaut, dass der Erweiterungsbau schneller kommt als gedacht.«
Interessant ist, dass Herr Schmitz der einzige Politiker neben Frau Grütters ist, der die Planung der Stiftungsleitung lautstark zur eigenen Sache gemacht hat. Interessant ist auch, dass man seine Äußerung als Erpressungsstrategie interpretieren kann.
Weitere kompetente Abgeordnete aus Frau Grütters Kulturausschuss
Die kulturpolitische Sprecherin der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen und Obfrau ihrer Fraktion im Kulturausschuss des Bundestages, Agnes Krumwiede, schrieb in einer Presseerklärung vom 12.7.2012 [1]:
»Die Finanzierung einer neuen Herberge für die Alten Meister in einem Neubau auf der Museumsinsel ist noch ungewiss. Die dafür benötigten 150 Millionen Euro sind mit einem Sperrvermerk versehen.«
Das ist grundfalsch, denn gesperrt sind die 10 Mio. für Baumaßnahmen zur Aufnahme der Sammlung Pietzsch, mit den 150 Mio. ist der Bundestag noch niemals konfrontiert worden.
Der kultur- und medienpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Wolfgang Börnsen (Bönstrup), schrieb in einer Presserklärung vom 17.8.2012 unter dem Titel »Masterplan Museumsinsel stärkt die Kulturmetropole Berlin« [2]:
»Grundlage der Umzugspläne ist keine aktuelle kulturpolitische Entscheidung, sondern der ›Masterplan Museumsinsel‹ des Stiftungsrates der Stiftung Preußischer Kulturbesitz aus dem Jahre 1999, der bisher breiter Konsens war – auch bei jetzigen Kritikern.«
Das ist grundfalsch: Im 1999 beschlossenen Masterplan, ging es um etwas völlig Anderes. Es ist dort NICHT die Rede vom Umzug der 1 Jahr vorher gerade eröffneten Gemäldegalerie auf die Museumsinsel [s.o.].
Unnötig zu sagen, dass beide nicht reagiert haben, nachdem sie auf ihre Falschdarstellungen hingewiesen wurden. Die Presseerklärungen wurden nicht korrigiert.
Etwas Lustiges zum Schluss: Die Rechenkünste des Honorarprof. Dr. Peter Raue
In der Berliner Morgenpost breitete der Staranwalt Dr. Peter Raue seine Rechenkünste aus. Er ist Gründer, langjähriger Vorsitzender und jetzige Graue Eminenz des finanzkräftigen Vereins der Freunde der Nationalgalerie. Er hat für seinen langjährigen Schatzmeister Heiner Pietzsch den bisher nicht offengelegten Schenkungsvertrag mit dem Land Berlin ausgehandelt. Herr Raue wies nach, warum eine Auswahl der Gemälde im Bode-Museum völlig ausreichend ist, ja eigentlich schon die Besucher überfordert [1]:
»Wenn statt der 2000 Arbeiten in der Gemäldegalerie auf der Museumsinsel im Bodemuseum nur 800 Arbeiten – im Wechsel können immer wieder neue Konstellationen geschaffen werden – gezeigt werden (neben den die Wände in aller Regel nicht besetzenden Skulpturen), dann bleibt dies eine konzentrierte, hochbedeutende Präsentation. Will der Besucher nur eine Minute für jedes Bild verwenden, so müsste er 800 Minuten (das sind mehr als 10 Stunden) im Museum verweilen. Die Skulpturen fordern dieselbe Zeit zusätzlich.«
Fragen wir mal nicht, wie er auf 800 von 2000 Bildern kommt und nehmen wir ihn mal ernst, dann ergibt sich daraus die interessante Konsequenz, dass für die Bilder des 20. Jahrhunderts bei großzügigster Rechnung schon die Sammlung Berggruen und die Sammlung Scharf-Gerstenberg reichen und der Rest zugemacht werden muss, um die Besucher nicht zu überfordern:
Rechnet man großzügig nur mit 500 Jahren Alter Kunst und rechnet man damit, dass die Bilder des 20. Jahrhunderts natürlich 5 mal so wichtig sind wie die der Alten Meister, so folgt, dass für die fünffach gewichteten 100 Jahre des 20. Jahrhunderts natürlich auch 800 Bilder reichen, die bequem in Charlottenburg unterzubringen sind.
Damit wäre auch etwas getan gegen die in Richtung null gehenden Besucherzahlen im aufwendig umgebauten Haus der Surrealisten-Sammlung Scharf-Gerstenberg. Zudem würden auch die riesigen Räume des Hamburger Bahnhofs und der Rieckhallen frei für noch gigantischere Ausstellungen Herrn Raues als ›MoMA‹ und ›die schönsten Franzosen‹.
3.11.2012